3. Generation der Stadtführer ausgebildet

21 Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei zehn Kursterminen

Teilnehmer*innen Stadtführer-Ausbildungslehrgang
Bildquelle: Stadt Ettenheim

Mit der Übergabe der Zertifikate fand der zehnteilige Ausbildungslehrgang für angehende Stadtführerinnen und Stadtführer am Freitagabend im Bürgersaal seinen Abschluss. Elf Frauen und zehn Männer nahmen teil, etliche von ihnen haben bereits ihre Bereitschaft bekundet, die bisherige Stadtführer-Crew zu ergänzen. Der Kurs, der im Oktober des vergangenen Jahres begonnen hatte, ist nach 1999 und 2008/2009 bereits der dritte derartige Lehrgang, der erneut in Kooperation von örtlicher Volkshochschule und Stadtverwaltung organisiert wurde.

Hilfreich bei der Zusammenstellung der einzelnen Fortbildungsthemen: VHS und Stadt konnten auf die gesamte Dozentenschaft der zurückliegenden Ausbildungslehrgänge zurückgreifen. Zudem brachte sich die bereits aktive Stadtführer-Crew in die Überlegungen ein, welche Bausteine für diesen Lehrgang wichtig und sinnvoll sind. Unter der organisatorischen Leitung von Linda Stengg vom Amt für Tourismus sowie Amtsleiter Wolfgang Spengler führte der Ausbildungslehrgang in die Geschichte der Stadt, den Dreißigjährigen Krieg, den das Stadtbild prägenden Barock, die mittelalterliche Stadtanlage, das Kloster Ettenheimmünster, die Kirche St. Bartholomäus und natürlich die Verbindung Ettenheims zu Frankreich in den „Hoheiten“ des Duc d’Engien und des Kardinal Rohan ein. Stadtführungen ergänzten den theoretischen Teil der Ausbildung, zu der auch eine Rhetorikschulung, ein Blick in das Ettenheim des 20. und 21. Jahrhunderts sowie die Möglichkeiten eines „Mausklicks zu den Quellen“ gehörten.

Als Dozenten hatten sich zur Verfügung gestellt: Thomas Dees, Vorsitzender des Historischen und des Museum-Vereins, Thomas Schindler, ehemaliger Kunsterzieher am Städtischen Gymnasium, Franz-Josef-Henninger als Experte der Baustile, Jörg Sieger, der die umfassende Ettenheimer Datenbank eingerichtet hat und ständig weiter ausbaut, Michael Lehmann als Rhetorik-Dozent, Heike Labusga als erfahrene Stadtführerin und Leiterin der Stadtbibliothek, Matthias Küchle als Kenner der Kirche St. Bartholomäus, Siggi Schuler aus dem Team der Straßennamen-Erklärer sowie Bürgermeister Bruno Metz.

Metz war es am Abschlussabend ein Anliegen, allen am dritten derartigen Ausbildungslehrgang Beteiligten zu danken. Er brachte seine Freude über die große Zahl der Interessierten zum Ausdruck. Das ergänze das bereits breite Angebot von Stadtführungen, sowohl der wöchentlichen Freitagsführungen wie auch der extra gebuchten Gruppenführungen. Metz bezeichnete den Tourismus als wichtigen Wirtschaftsfaktor auch der Stadt Ettenheim, in der sich in jüngerer Vergangenheit sowohl die Zahl der Übernachtungen wie auch die Verweildauer der Gäste deutlich erhöht habe.

Nach der persönlichen Übergabe der Zertifikate lud die Stadt zum Umtrunk, bei dem man bisherige (sie waren zur kleinen Feier im historischen Bürgersaal ebenso eingeladen) und neue Stadtführer immer wieder im regen Gespräch sah. Dass es da und dort noch immer Bedarf gibt, Dingen auf den Grund zu gehen, vernahm man beispielhaft an zwei Fragen: woher die große Weihwassermuschel in der Pfarrkirche kommt – oder: ob die Skulptur vor dem Winefeldsaal nun eine Ähre oder eine Muschel darstellt?

Es gibt bei allem „Studium“ noch immer viel zu entdecken und zu erforschen in der Rohanstadt.

Text: Klaus Schade