Der sich nördlich anschließende Ortsteil Altdorf ist um einiges älter als Markt und Stadt Ettenheim und ist das eigentliche frühgeschichtliche Siedlungszentrum in diesem Raum: das "alte Dorf", der Mutterort der jüngeren Stadt. Kirchlich blieb Altdorf aber bis 1740 von Ettenheim abhängig. Reiche, besonders römische Funde. Über den Ort erhebt sich beherrschend die St.-Nikolaus-Kirche, erbaut 1781-83 unter Pfarrer Joseph Tritschler von der Gemeinde Altdorf und dem Kloster Ettenheimmünster nach den Plänen von Johann Baptist Hirschbühl (gest. 1783 während des Baus). Renovation 1962/63 und 1982/83. Der Bach teilte seit dem 14. Jahrhundert das Dorf in die Lehensgebiete des Hochstifts Straßburg (südlich) und der Geroldsecker und ihrer Nachfolger (nördlich).
1783-87 erwarb der reiche Straßburger Handelsherr Johann von Türckheim alle Lehensanteile. Er erbaute vor 1790 am Platz einer 1672 zerstörten Wasserburg das noch heute von der Familie bewohnte Schloss der Freiherrn von Türckheim (Schmieheimer Straße). Bibliothekssaal im Dekor der Erbauungszeit. Schöner einfacher, sich anschließender Park.
Auf die Geschichte Altdorf noch näher einzugehen, würde den Rahmen sprengen (uraltes Siedlungsgelände, römische Mauerreste, allemanische und fränkische Funde aus der Zeit 712 n. Chr., erste urkundliche Erwähnung 810 n. Chr., römische Funde aus 100 n. Chr.) Altdorf wurde 1975 in die Stadt Ettenheim eingemeindet. Der Bebauungsplan "Hinter den Zäunen I" wurde bewußt so aufgestellt, dass nicht nur die "Häuslebauer" zum Zuge kamen, sondern auch eine große Anzahl von Miet- und Eigentumswohnungen geschaffen werden könnten. In den kommenden Jahren wird unser Dorf ca. 3000 Einwohner zählen. Es liegt uns allen, dem Ortschaftsrat und den Vereinen sehr am Herzen die Neubürger kameradschaftlich aufzunehmen. Altdorf hat eine Ortsverwaltung und einen Ortschaftsrat - viele Vorhaben konnten in den letzten Jahren verwirklicht werden.
Geschichtlicher Überblick
Im 7. Jahrh.
Der aus Irland kommende St. Landelin hielt sich bei einem gewissen Edulf in Altdorf auf.
712
Eine Steinplatte in der Ostmauer des heutigen Süd-Friedhofs erzählt von dem Fund alemannischer und fränkischer Gebeine aus der Zeit um 712 n. Chr.
810-900
Erste urkundliche Erwähnung von Einwohnern Altdorfs im sogenannten Verbrüderungsbuch des Klosters St. Gallen. Weitere urkundliche Erwähnungen finden sich auch in den Jahren 1136, 1225 und 1325.
1354-1652
wird erstmals ein Altdorfer Lehnsherr genannt: Johannes von Endingen. Besitzer des Ortes ist der Bischof von Straßburg. Ihm gehört allerdings nur die südlich des Baches gelegene Hälfte des Ortes, die nördliche Hälfte gehörte den Geroldseckern und ihren Nachfolgern. Etwa 300 Jahre lang waren die Herren von Endingen mit den Geschicken des Dorfes verbunden, bis das Geschlecht dann 1650 oder 1652 ausstarb.
1652-1783
Wechselnder Besitz der Ortsteile aufgrund Erbfolge und Verkauf.
1672
Zerstörung durch Truppen des französischen Marschalls Crequi.
1783
Einweihung der neuen St. Nikolaus-Kirche.
1783-1787
Der aus dem Elsass stammende Freiherr Johann von Türckheim erwarb alle Lehensanteile.
1790
Bau des Schlosses der Freiherren von Türckheim in Altdorf.
1806
Altdorf wird badisch.
1939
Einweihung des neuen Kindergartens (seit 1890 Kindergarten in Altdorf).