Münchweier

Historische Entwicklung von Münchweier "Die Geschichte unseres Dorfes ist eng verknüpft mit der des Klosters Ettenheimmünster“.

Kirchberg Münchweier

Im Jahre 640 wird der heilige Landelin, aus vornehmem Geschlecht in Irland beim Zusammenfluss des Lautenbach mit der Unditz von dem Jäger des heidnischen Gisokus des Herrn der benachbarten Gisenburg, enthauptet. Der Glaubensbote Landelin habe die Tiere des Waldes verzaubert. Der Leichnam wurde an der Stelle begraben, wo heute die Kirche von Münchweier steht, unter deren Hochaltar Reliquien des Heiligen ruhen.

Um 725 vereinigt Bischof Widegern (Wiggerin oder Witger) von Straßburg die zuvor im "Brudergarten" (Gemarkung Münchweier) angesiedelten Einsiedler im Tal, am Grab des heiligen Landelin, gründete ein Klösterlein und gibt ihm den Namen "Mönchenszell", "in loco nucupante monachorum cella in marca Ettinheim". Die Stiftung Mönchszell war für 30 Mönche gemacht. Das Klösterlein ist aber hierfür zu klein, viel zu eng und ungeräumig. So bauen sich die Mönche 763 in der Nähe des Martyrplatzes, am Flüsschen Unditz, ein neues Kloster und nennen es nach dem 2. Stifter "Ettos Münster" und nach der Hauptstadt der Mark "Ettenheim-Münster". 
In einer Urkunde zum Jahre 734 wurde von Hermann dem Lahmen aus dem Kloster Reichenau ebenso die Klostergründung vermerkt. Im Verbrüderungsbuch des Klosters St. Gallen wird Münchweier erstmals zwischen 810 und 900 als Munivilre erwähnt. 

Die Kastenvogtei über Münchweier besaß schon früher der Bischof von Straßburg. Urkunden darüber fehlen. Die Vogtei fällt im Jahr 1266 an das Geschlecht Geroldseck. Im Jahre 1290 kommt sie für Münchweier als bischöflich-straßburgisches Lehen von Geroldseck nach Usenberg. 1388 fällt die Vogtei an den Markgrafen von Hachberg und von 1415 an steht Münchweier unter der Vogtei des Klosters Ettenheimmünster bis zu dessen Auflösung im Jahre 1803.

Am 25.2.1803 gehen auch seine rechtsrheinischen Besitzungen als Folge des Friedens-Vertrages von Lunéville verloren. Am 23. April 1803 wird die Klostergemeinschaft aufgelöst. Für Münchweier tritt jetzt ein Wechsel ein in der weltlichen Obrigkeit. An die Stelle des Klosters Ettenheimmünster, bzw. des Hochstifts Straßburg, tritt die Markgrafschaft Baden mit dem Oberamt Mahlberg und 1806 das Großherzogtum Baden ein.

In den Jahren 1841, 1842, 1846 und später erleidet das Oberrheingebiet die größten Missernten des damaligen Jahrzehnts. Die herrschende Not fördert bei vielen Bewohnern den Gedanken das Land zu verlassen. Zwischen 1840 und 1858 verlassen nicht nur Ledige, auch Eheleute, vielfach mit Kindern den Ort Münchweier. Das Ortssippenbuch verzeichnet namentlich 143 Auswanderer.

Der Ort Münchweier hat heute rund 1.600 Einwohner und liegt etwa 3 km östlich von Ettenheim im lieblichen Tal des Ettenbachs und zwar an der Stelle, wo die Vorberge des Schwarzwaldes beginnen. Gegen Westen öffnet sich das breiter werdende Tal des Ettenbachs, gegen Osten und Südosten ragen herrliche Waldungen empor. Zu beiden Seiten des Tales finden wir an den Berghängen gut erschlossene Rebgebiete, aus denen hervorragende Weine gewonnen werden. 
Diese Weine werden auch in den drei Gastwirtschaften und einer Straußenwirtschaft zu köstlichen Speisen kredenzt. Die langjährigen Urlaubsgäste, die bei den vielen Privatanbietern unterkommen, wissen dies zu schätzen. Durch die zentrale Lage von Münchweier ist der Europa-Park Rust in ca. 15 Minuten, Freiburg, Offenburg, Straßburg und der Hochschwarzwald in einer halben Stunde, der Titisee sowie Basel (Schweiz) in knapp einer Stunde mit dem Pkw zu erreichen. Die nähere Umgebung von Münchweier bietet sich für Wanderungen mit Zielorten, für das Joggen und Radfahren geradezu an. Nach Vereinbarung können auch die Sportanlagen genutzt werden.

Der Ortschaftsrat hat sich zum Ziel gesetzt, Münchweier zu einem Wohnort mit Weinbau und Fremdenverkehr zu entwickeln. Zusammen mit der ortsansässigen Winzergenossenschaft und einem privaten Weingut wird eine erneute Rebflurbereinigung angegangen und Strukturen zu einer gezielteren Vermarktung der hervorragenden Weine zu schaffen. Aktivitäten der Gemeindeverwaltung, der 16 Vereine und privaten Anbietern sind im besonderen Maße auf den Fremdenverkehr abgestimmt. Das vorliegende Konzept sieht vor, die unterschiedlichsten Interessen, Ruhe und Entspannung in Einklang zu bringen, da Erfolg an Wiederholungsurlaubern gemessen wird. So sollen auch zahlreiche Gestaltungsmaßnahmen im und um das Dorf zu einer Bereicherung und vorwiegend zu einem angenehmen Aufenthalt führen. Zur Unterhaltung der Gäste tragen auch die vielen Vereinsfeste mit attraktiven Rahmenprogrammen bei.

Geschichtlicher Überblick

Im 9. Jahrhundert wird "Munivilre" erstmals erwähnt.

Im 7. Jahrh. Der aus Irland kommende St. Landelin hielt sich bei einem gewissen Edulf in Altdorf auf.
712  
810-900