Ettenheim und Rust verstärken die interkommunale Zusammenarbeit

Bei den Themen Ökokonto und Wasserversorgung sollen Synergieeffekte genutzt werden.

Vertragsunterzeichnung Interkommunale Zusammenarbeit Wasserversorung und Ökokonto
Bildquelle: Julia Göpfert, Lahrer Zeitung

Wasserversorgung:Immer höhere Anforderungen an zentrale Güter der kommunalen Daseinsvorsorge erfordern eine Spezialisierung in der Durchführung der einzelnen Aufgaben. Darunter fällt zweifelsohne das komplexe Gebiet der Wasserversorgung. Das Wasserwerk der Stadt Ettenheim hat in diesem Bereich in den vergangenen Jahren eine Expertise aufgebaut und ist bestens mit den komplexen Leitungssystemen sowie den hohen Hygieneanforderungen vertraut. Davon profitiert nun auch die Gemeinde Rust. Fortan wird die Stadt Ettenheim das Ortsnetz der Gemeinde Rust mitbetreuen und damit für deren Wasserversorgungsanlage zuständig sein. Zusätzlich zur Betreuung des Verbandsnetzes übernimmt das Wasserwerk nun auch das Ruster Ortsnetz. „Wir sind froh, einen starken Partner bei dieser wichtigen Aufgabe an unserer Seite zu wissen“, so der Ruster Bürgermeister Klare. Klare dankt dem bisherigen Wassermeister Stefan Deibel für die jahrelang gute und professionelle Zusammenarbeit. „Auf die Firma Deibel war und ist immer Verlass und es wird sicher auch in Zukunft Bereiche der Wasserversorgung geben, in denen wir weiterhin vertrauensvoll zusammenarbeiten.“Die zentrale Steuerung der Wasserversorgung liege fortan allerdings bei der Stadt Ettenheim.

Ökokonto:Parallel übernimmt die Gemeinde Rust die Betreuung und Beratung der Stadt Ettenheim beim Thema Ökokonto. Zum Erhalt der Umwelt und zur Stärkung des Naturschutzes hat die Gemeinde Rust bereits vor über 10 Jahren das Naturzentrum Rheinauen errichtet und darin das Umweltamt aufgebaut. Seitdem wird am Ufer des Ruster Allmendsee nicht nur Umweltpädagogik vermittelt, auch der Sitz des interkommunalen Forstverbunds mit den Kommunen Ettenheim, Ringsheim, Schwanau, Schuttertal und Rust ist hier angesiedelt. „Seit 2019 sind wir daher im Natur- und Umweltschutz bereits eng mit Rust verwurzelt“, sagt Ettenheims Bürgermeister Bruno Metz. Diese erfolgreiche Zusammenarbeit werde nun auf das Thema Ökokonto ausgeweitet.Ein Ökokonto dient der Flexibilisierung des Vollzugs der Naturschutz- bzw. baurechtlichen Eingriffsregelung. Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen werden dokumentiert und können in einen Flächenpool eingetragen werden. Die Flächen stehen bei späteren Eingriffen in Natur und Landschaft im Rahmen von Kompensationsmaßnahmen zur Verfügung. Eine weitere Möglichkeit ist der Handel mit Ökopunkten. So hat die Gemeinde Rust im vergangenen Jahr dem Ortenaukreis Ökopunkte für den Bau der geplanten Kreisstraße verkauft.Die Gemeinde Rust habe sich in das spezifische Ökokonto-Fachgebiet bereits seit Jahren eingearbeitet und damit eine Expertise entwickelt, von der nun auch Ettenheim profitieren wird. So soll beispielsweise die Koordination bei ökologischen Ausgleichsmaßnahmen der Stadt Ettenheim über das Ruster Umweltamt erfolgen.„Wir freuen uns auf die weiterhin gute, interkommunale Zusammenarbeit unserer beiden Kommunen. Im Rahmen unserer gemeinsamen Verwaltungsgemeinschaft und bei Themen wie beispielsweise dem ÖPNV oder im Tourismus praktizieren wir das Denken über Gemeindegrenzen hinweg bereits seit langem äußerst erfolgreich“, so die beiden Bürgermeister Metz und Klare unisono.