Westliche Ringstraße

Der Name steht in Verbindung mit der mittelalterlichen Stadtbefestigung

Foto der Westlichen Ringstraße um 1925
Westliche Ringstraße um 1925
Foto: Bildarchiv Uttenweiler

Kleine Zeitreise ins Mittelalter

Wir sind im 14. Jahrhundert. Wir gehen durch das heutige Untere Tor und schauen nach rechts. Wir sehen einen Wassergraben auf beiden Seiten, jeweils begrenzt durch eine Mauer. Vielleicht schwimmen ein paar Enten auf dem Wasser? Vor allem aber steigt uns der Geruch der Kloake in die Nase…
Heute blicken wir an derselben Stelle in die kopfsteingepflasterte, malerische  Westliche Ringstraße mit ihren markanten äußeren Kellereingängen. 
Vor etwa 300 Jahren entstand diese Straße auf dem alten Stadtzwinger; die Häuser wurden teilweise auf den Ruinen der Stadtmauerreste errichtet.
Und lange hieß die Straße Dumethorgass. Das Dumethor (der Dume Turm) stand bis 1834 am heutigen Ringsheimer Tor (auf diesem Bild rechts in der Mitte). Wernher Dume, der Namensgeber und vermutlich Erbauer des Turmes, war Anfang des 14.Jhdts Vogt in Ettenheim. In einer Urkunde von 1318 sind drei Ettenheimer Stadttore erstmals erwähnt, darunter das Thomastor (porta dicti dumen). Das Thomastor? Verschwunden!  Aber die Erinnerung an den Vogt aus den Anfängen der Stadt Ettenheim bleibt in mindestens zwei Straßennamen erhalten.
Und noch ein Straßenname ist mit der Westlichen Ringstraße verbunden; hier steht das Geburtshaus von J.B. von Weiß.

Quellen:

Hubert Kewitz: Ettenheim vor und nach der Stadtwerdung, in: Die Ortenau - Veröffentlichungen des Historischen Vereins für Mittelbaden (60/1980), Seite 78-99)
Furtwängler, Dr. Robert: Bettelmanns Umkehr - Alte Ettenheimer Straßennamen (III) in: Der Altvater, 25.5.1991

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