Kolpingstraße

Kolpingsfamilien-Hilfe

1952 Arbeitseinsatz der Kolpingfamilie
1952 Arbeitseinsatz der Kolpingfamilie. Mitglieder halfen Bauwilligen beim Aushub der Baugruben.

Es kommt nicht von ungefähr,

dass die Stadtväter jenem 1813 in Kerpen geborenen und 1865 in Köln verstorbenen Priester eine Straße, ja, eigentlich eine ganze Siedlung widmeten. Adolph Kolping setzte sich in besonderer Weise mit der sozialen Frage auseinander. Er stellte sich den Anforderungen seiner Zeit – Stichwort: Industrielle Revolution – kümmerte sich um die Handwerksgesellen, gab ihnen, die vielfach unter menschenunwürdigen Lebensbedingungen ihr Dasein fristeten, Hilfe und Heimat. Ehe er Theologie studierte, arbeitete Kolping drei Jahre selbst als Schuhmachergeselle.
Hilfe und Heimat – dessen bedurften auch die Heimatvertriebenen, die nach dem 2. Weltkrieg nach Ettenheim kamen. Vor allem für sie erschloss die Stadt in den frühen 1950er-Jahren das ehemalige Feuchtgebiet als Bauland. Es entstand die „Kolpingsiedlung“, wie das ganze Gebiet bei Alt-Ettenheimern noch heute genannt wird. Die Namensgebung hatte ihren wortwörtlich „guten Grund.“ Mitglieder der Kolpingfamilie nämlich halfen den Heimatvertriebenen beim Ausheben der Baugruben – zu seiner Zeit noch alles von Hand! Mit Schubkarre, Spaten  und Muskelkraft.
Schon lange zuvor, 1919,  hatte sich in Ettenheim auf Initiative von Kaplan Cornel Stang der  „Gesellenverein“ im Sinne von Adolph Kolping gegründet. Der „Kolpingfamilie“ gehören seit den 1960er Jahren in Anpassung an die neue gesellschaftliche Situation auch Frauen an, seit den 1980er-Jahren gibt es hier in Ettenheim eine Jungkolping-Gruppe. Es ist nicht lange her, dass die Ettenheimer Kolpingfamilie ihr hundertjähriges Bestehen in Ettenheim feierte.
Bis Kolpingstraße und Kolpingsiedlung dieses Jubiläum feiern können, dauert es noch ein paar Jährchen.

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