In früheren Zeiten war das Spital eine Einrichtung für Hilfsbedürftige wie Arme, Alte und Kranke. Und eine solche Sozialstation des Mittelalters hat Walther von Keppenbach zusammen mit dem Mitstifter Hans Dürr und der Stifterin Ennelin von Wasselnheim im Jahre 1452 der Stadt Ettenheim gestiftet. Über Letztere ist nichts weiter bekannt. Hans Dürr war wohl ein reicher Bürger der Stadt und Walther von Keppenbach besaß auf der Ettenheimer Gemarkung ein bischöflich-straßburgisches Lehen. Das Geschlecht derer von Keppenbach stammt aus dem nahen Freiamt, wo man noch heute oberhalb des Ortsteils Sägplatz die Ruine der Burg Keppenbach besuchen kann. Die „von Keppenbach“ waren durch den Silberbergbau zu Wohlstand gekommen. Vielleicht erklärt das, warum die zum Spital gehörige Kirche von Anfang an der heiligen Barbara, der Patronin der Bergleute, geweiht war.
Im Laufe der Jahrhunderte erhielt das Spital immer wieder Geldzuwendungen und wurde so zur reichsten Stiftung in Ettenheim. Im 20. Jahrhundert stifteten unter anderen Stefanie Neumann, Carl Hermann Jäger und Hedwig Leistner.
Neben seinem Beitrag bei der Stiftung des Ettenheimer Spitals ist noch eine Zuwendung an die Stadt bekannt. 1458 machten Walther von Keppenbach und seine Frau, die Herrin Ursula von Geudertheim, zusammen mit ihren beiden Söhnen, den "armigeri" (= Rittern) Hesso und Walther eine weitere Stiftung. Von dem jährlichen Zins von fünf Schilling Straßburger Pfennig aus der Wiese "Rohrmatt" sollte immer am dritten oder vierten Wochentag nach dem Fest Kreuzerhöhung durch den Pfarrer und die Kapläne ein Jahrzeitgedächtnis gefeiert werden. Die Stiftung wurde im Jahre 1519 durch den Ettenheimer Pfarrer Theobald erneuert und ist noch 1864/66 nachweisbar.
Quellen:
Dr. Franz Michael Hecht: Spital und Krankenhaus in Ettenheim 1452 - 1952 - 2002