Augustin Chavoen (sprich: Schawang) musste als engagierter Ettenheimer Freischärler während der Bad. Revolution 1848 mit nur 29 Jahren sein Leben lassen.
Mit wehenden Fahnen untergehen …
Er trug die Fahne derer, die bei der Badischen Revolution die Monarchie stürzen, eine demokratische Republik durchsetzen wollten. Augustin Chavoen, 29 Jahre alt, Schmied aus Ettenheim. Seine Vorfahren: Franzosen, möglicherweise Hugenotten, die als Protestanten unter Ludwig XIV. verfolgt worden waren. „Schawangs“, wie sie ausgesprochen wurden, gab es in Ettenheim noch bis um die letzte Jahrtausendwende. Und sie brachten den Ettenheimern in einer von Hass-Liebe geprägten Beziehung bei den Altdorfer Bewohnern die Bezeichnung „Schawängler“ ein – ein Bezeichnung, die auch heute immer mal wieder noch zu hören ist. Die Ettenheimer wussten sich mit der Bezeichnung der Altdorfer Nachbarn als „Beisroler“ zu revanchieren – doch das ist dann wieder eine eigene Geschichte. Es war der Karsamstag des Jahres 1848, als Augustin Chavoen mit weiteren rund 90 bewaffneten Ettenheimer Männern nach Freiburg zog, um an der Volksversammlung der „Freiheitlichen“ teilzunehmen. Wie andere schloss sich dort auch Chavoen einer Kolonne an, die den Belagerungsring der regierungstreuen Soldaten (es waren deren wohl mehrere Tausend) zu durchbrechen suchte. Chavoen war nicht nur dabei, er trug auf der Dreisambrücke am Schwabentor gar die Fahne der Aufständischen. Von Scharfschützen der Regierungstreuen wurde er niedergestreckt. Gleichsam mit wehender Fahne ging er für seine Überzeugung in den Tod. Wie anderen engagierten Ettenheimer Kämpferinnen und Kämpfern für Freiheit und Demokratie in der Badischen Revolution von 1848/1849 fand Chavoens Einsatz Würdigung nicht nur in verschiedenen Veröffentlichungen (u.a. in „Revolution im Südwesten“, erschienen 1997), sondern auch darin, dass die Stadt Ettenheim im Jahr 1999 eine Straße im „Quartier am Ettenbach“ nach ihm benannte.