Dr. Josef Schofer (1866 – 1930); Katholischer Priester, Prälat, badischer Politiker
Für Gott und die Welt
Geboren in Oberbühlertal; Besuch der Lender‘schen Lehranstalt in Sasbach, Studium der Theologie, Priesterweihe 1892. Präfekt am Knabenseminar Tauberbischofsheim, Repetitor am Theologischen Konvikt Freiburg, Studentenseelsorger. Neben seiner theologischen Tätigkeit bekleidete er von 1905 an politische Ämter: Mitglied der Zweiten Kammer der Badischen Städtevertretung, ab 1919 Mitglied des Badischen Landtags. Fraktionsvorsitz des Zentrums. Hohes Organisationstalent, mitreißender Redner, erfolgreicher Schriftsteller. Galt nach dem 1. Weltkrieg (in diesem Feldseelsorger) als der „ungekrönte Großherzog von Baden“. Erhielt hohe Auszeichnungen für sein politisches wie seelsorgerliches Wirken: Eisernes Kreuz II. und I. Klasse, Ritterkreuz 2. Klasse des Ordens vom Zähringer Löwen, Geistlicher Rat, Päpstlicher Hausprälat. Die Schule seiner Heimatgemeinde Bühlertal ist nach Dr. Josef Schofer benannt, ebenso einer der Konferenzsäle im Haus des Landtags in Stuttgart. Die Straße in Freiburg, in der das Collegium Borromaeum (Priesterseminar) steht, ist ebenso nach ihm benannt wie diese Straße, in der sich 1967 die katholische Heimschule St. Landolin in Ettenheim ansiedelte. Hier ist der Brückenschlag zu Schofer sicherlich auch zu sehen. Die Errichtung der Heimschule sollte ja mit dazu beitragen, das katholische Bildungsdefizit zu beheben. Diese Konvikte hatten zudem den Gedanken, Priesterberufungen zu fördern – an der Heimschule Ettenheim ebenso wie zuvor schon im Priesterseminar in Freiburg, beide nach Schofer benannt, dem diese Ziele doch allzeit am Herzen lagen.