Im Jahr 1687 wurde unter Abt Maurus Geiger mit dem Bau der Wallfahrtskirche begonnen. Die Wallfahrt seit 1183 belegt.
Ein erster historischer Nachweis für diese Wallfahrt ist in einer Straßburger Urkunde von 1183 enthalten. Darin wird den Mönchen des hl. Benedikt wegen der Gastfreundschaft, die sie den Pilgern gewährten, Lob und Anerkennung ausgesprochen. Damit könnte eine frühere Wallfahrt zu den Quellen gemeint sein. Die Quellen entspringen am Platz, wo die Hütte des Hl. Landelin stand und wo er getötet wurde. Sie empfangen ihre fortwirken-de Heilkraft aus seinem Martyrium.
Landelinsbrunnen
Das Leben und Sterben des hl. Landelin nach der Legende
Die Legende hat folgenden zeitgeschichtlichen Hintergrund: In Großschottland, dem heutigen Irland, hatte der hl. Patrick († 461) eine außerordentlich große und erfolgreiche Missionstätigkeit entfaltet. Bereits im 5. Jahrhundert stand dort das Christentum in so hoher Blüte, daß Irland „die Insel der Heiligen" genannt wurde. Seine Bewohner haben es mit der Erfüllung der Forderungen des christlichen Glaubens sehr ernst genommen. Andere suchten das Gemeinschaftsleben eines Klosters auf und strebten dort nach Vollkommenheit.
Die einen suchten in der Ehe nach Gottes Willen zu leben und das christliche Familienideal in ihrer ehelichen Gemeinschaft und in ihrer Kindererziehung möglichst treu zu erfüllen. Sehr viele wollten aber Gott noch eifriger und inniger dienen. Sie glühten für das Ideal der christlichen Vollkommenheit. Die einen von ihnen zogen sich in irgend einen Waldwinkel zurück und führten in der Einsamkeit ein strenges Büßer- und Einsiedlerleben.
Bald war ganz Irland und auch das heutige Schottland von Klöstern förmlich übersät. Schließlich wurde diesen iro-schottischen Mönchen und Einsiedlern ihre Inselwelt zu eng. Schon im 6. Jahrhundert pilgerten viele von ihnen nach Rom. Wanderlust und Unruhe zu Gott drängte sie nach Ausbreitung ihrer religiösen Inbrust, nach Missionierung. Das Verlangen, für Christus den Herrn Seelen zu gewinnen, und auf der anderen Seite Liebe zur Einsamkeit trieb sie hinaus über die See, trieb sie vor allem zum germanischen Festlande. Bis zum 12. Jahrhundert hörte der Zustrom iro-schottischer Glaubensboten und Einsiedler nie mehr ganz auf.