In ihrem preisgekrönten Roman über das Sehen begleitet die englische Autorin sechs Astronauten im All auf ihrer Raumstation. Dort verlieren sie ihr Zeitgefühl und werden in ihrer Vielfalt und Verunsicherung zum Abbild der Menschheit und unsere bedrohte Welt.
Den Planeten Erde umkreisen sie in 90 Minuten, sechzehnmal in 24 Stunden. Die zwei Frauen und vier Männer aus ganz unterschiedlichen Nationen arbeiten, essen und schlafen auf engstem Raum – und doch ist alles losgelöst vom Alltag, Schwerkraft und Zeitempfinden sind außer Kraft gesetzt. Was passiert, wenn man seine Heimat nur aus weiter Ferne durch ein kleines Fenster sieht? Wie verändern sich Denken und Fühlen?
Handlung gibt es nicht, nur den Blick in die Köpfe der Astronautinnen und Astronauten. Ihr auf die Schönheit der Erde gerichteter Blick weckt eine Ahnung von Schöpfung, sie fühlen sich verlassen und geborgen zugleich. Klingt sehr philosophisch, nach den großen Fragen des Sinns der menschlichen Existenz. Ausgewogen dazu und eindrucksvoll dargestellt der wissenschaftliche Alltag der künstlichen Tage und Nächte im All, die aufgezwungene Routine an Bord mit den Experimenten an Mäusen und Pflanzen.
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