Das Gewann "Eichberg" ist einer der ältesten Altdorfer Flurnamen. Er wird bereits 1312 in einem auf Pergament geschriebenen Kaufbrief erwähnt, der heute im Archives Départementales du Bas-Rhin in Straßburg aufbewahrt wird. In der Urkunde steht: "… Item tria Jugera an dem Eichberge zwischen dem Schriber von Ettenheim …" (= ebenso drei Jugera an dem Eichberg …).
Juger (Mehrzahl: Jugera) / Jauch /Jeuch war früher ein gebräuchliches Flächenmaß. Es war so viel Land, wie mit einem Joch (Paar) Ochsen an einem Tag umgepflügt werden kann. "Tagwerk" und "Morgen" bezeichnen dasselbe Flächenmaß. Vor dem Jahr 1800 hatte das Jauch in Ettenheim einen Wert von circa 3.375 Quadratmeter.
Interessant ist, dass der Flurname "Eichberg" sich auch im Berain (= Lagerbuch) der Stadt Ettenheim von 1670 und 1721 findet. Anscheinend war das Gewann "grenzüberschreitend" und befand sich sowohl auf Altdorfer als auch Ettenheimer Gemarkung; ein originaler historischer Plan Ettenheims älter als 1876, der Klärung bringen könnte, ist bisher noch nicht aufgetaucht.
Der Großteil des Gewanns "Eichberg" wurde früher zum Anbau von Reben genutzt, zum geringeren Teil auch als Ackerland.
In der Kaufurkunde von 1312 sind neben dem "Eichberg" noch weitere, heute bekannte Flurnamen in der Gemarkung Ettenheim erwähnt: Altwick (mit dem damals dort stehenden Gutleuthaus), Kretzenbach, Marbach, Münchberg, Offental, Osterbach, Pfaffenbach.
Quellen:
Singrün, Ernst: Kaufbrief des Amtmanns Burckhardt aus Ettenheim. Geroldsecker Land, Heft 49, 2007, S. 147-151 Kewitz, Hubert: Ettenheim vor und nach der Stadtwerdung. Die Ortenau 60 (1980) 95, Anm. 32