was die Stadtväter 1902 bewogen hat, eine Ettenheimer Gasse nach den Schuhmachern zu benennen. Wahrscheinlich wollten sie damit einem Handwerk ein Denkmal setzen, das in der Ettenheimer Geschichte eine große Rolle gespielt hat. 1752 ist die „Ehrsame Schuhmacherzunft“ gegründet worden. In den Tagebuchaufzeichnungen des Joann Conrad Machleid kann man nachlesen, dass 1790 die Schuhmacher die Liste der Handwerker in Ettenheim mit 32 an der Zahl anführen. … wieviel Profeshionen und Handtwercker vors Jahr 1790 hier geweßen: 32 Schuemacher, 18 Schneider, 18 Weber, 19 Kiefer, 17 Strickher, 17 Beckhen, 7 Wirth (früher 4), 9 Mezger, 3 Schmidt, 2 Nagler, 8 Schreiner, 1 Ziegler, 4 Satler, 4 Krumholzen, 4 Schloßer, 2 Thürer, 2 Kupferschmidt, 4 Hafner, 1 Maler, 2 Kibler, 8 Rothgerber, 6 Weißgerber, 6 Kaufleuth (Christen), 3 Seckhler, 2 Strumpfweber, 2 Huetmacher, 6 Maurer, 3 Zimmerleuth, 1 Seger, 1 Kaminfeger, 2 Apotecker, 47 Daglener, 46 Bauren mit vier Roß, 8 Hindersaß, 39 Kärchler mit einem Roß, 7 Miller, 4 öl er, die alt Holzmillerin hat auch ein öhli und milli" Und heute? Kein Schuhgeschäft, kein einziger Schuhmacher mehr in der Innenstadt. Der letzte Fachbetrieb zog 2012 aus der Altstadt in einen geräumigeren Neubau im Außenbezirk.
Quellen:
Dr. Robert Furtwängler: Von Ettenheimer Wappen, Brunnen und Bildnissen (II) (Geroldsecker Land, Heft 21 - 1979) Seite 90-113 Nach dieser Quelle sind auch die Tagebuchaufzeichnungen des Joann Conrad Machleid zitiert.