Die Bewohner der Straße „Im Götzbach“ genießen eine äußerst seltene Mischung veritabler Vorzüge. Sie liegen am Berg, freuen sich über Aussicht und gleichzeitig leben sie am Bächlein, so zumindest suggeriert der Name der Straße. Ich war noch relativ neu in Ettenheim, als ich auf den freien Bauplatz einer Familie „Im Götzbach“ angesprochen wurde. Schon in der alten Heimat hatten wir am Gaisbach gewohnt, einem kleinen Wasserlauf, der insbesondere die Kinder regelmäßig in seinen Bann zog. Manches Mal mussten die Eltern die Kinder pitschepatschenass wieder herausziehen. Wenn das kein gutes Omen ist, nun also statt Gais- der Götzbach. Wir machten uns also frohen Mutes auf, um das Grundstück „Im Götzbach“ zu besichtigen. Es hat uns gleich gefallen, ein schönes freies Fleckchen Erde, umgeben von Gärten der Nachbarn. „Und wo ist nun der Bach?“, fragten die Kinder und ernteten zunächst mal erstaunte Blicke der Besitzer, über Generationen in Ettenheim zu Hause. Nun ja, unten fließt der Filmersbach vorbei, aber der Götzbach? Keine Ahnung! Nun nach über 25 Jahren in der Straße "Im Götzbach" hat sich das Geheimnis um den Bach, den es nicht gibt, noch immer nicht gelüftet. Einzig im Herbst gibt es manchmal ein paar Tage, die den Bewohnern der Straße „Im Götzbach“ das Gefühl vermitteln, unterhalb ihrer Häuser läge ein Gewässer. Dieses Phänomen lässt sich manchmal beobachten, wenn der Nebel vom Rheintal ins Münstertal zieht. Dann, wenigstens für einen Moment, kann das Gefühl aufkommen, die Straße „Im Götzbach“ bildet eine Uferlinie und der Bach ist dann so breit, dass er ein breiter Fluss sein könnte. Und Nebel ist doch in der Atmosphäre gebundenes Wasser. Ob das die Inspiration der Namensgeber war? Ein Gastbeitrag von Bürgermeister Bruno Metz.