Edmund Ruf (1895 – 1986); gebürtiger Ettenheimer; Erster frei gewählter Bürgermeister Ettenheims (1946 – 1955) nach dem 2. Weltkrieg. In seiner Zeit wurde das Ettenheimer Krankenhaus gebaut.
Mit Speck fängt man nicht nur Mäuse …
„Mein Vater hatte keine Ausbildung für sein Amt als Bürgermeister, aber zwei Weltkriege und zwei Inflationen haben ihn das Nötige für das Leben gelehrt“ ,so würdigte Edmund Rufs Sohn Franz anlässlich der Herausgabe seiner Memoiren die Qualifikation seines Vaters Edmund. Der wollte eigentlich Landwirt werden, wurde aber mit 21 Jahren im Ersten Weltkrieg so schwer verletzt, dass ihm ein Bein amputiert werden musste und er deshalb zuerst in den Postdienst eintrat. 1946 wurde Ruf, dessen Elternhaus in der Westlichen Ringstraße stand und der später im Pfaffenbach sein Eigenheim hatte, zum ersten frei gewählten Bürgermeister nach dem Zweiten Weltkrieg gewählt. Die größte Leistung seiner Amtszeit war ohne Zweifel der Bau des Ettenheimer Krankenhauses, das 1952 auf dem Meierberg eingeweiht wurde. Die Zustände im Spital in der Stadtmitte waren dort untragbar geworden. Bisweilen mussten sich dort zwei Patienten ein Bett teilen, weil die 23 Betten nicht mehr ausreichten. Rufs Amtsverständnis und sein Einsatz für das Krankenhaus in der unmittelbaren Nachkriegszeit wird aus einer weiteren Schilderung seines Sohnes Franz deutlich: „Als der Stahl für den Weiterbau des Krankenhauses knapp wurde, fuhr mein Vater mit Speck und Schnaps im Gepäck ins Ruhrgebiet und hat so für neue Lieferungen gesorgt.“ Das Leben hat ihn eben gelehrt – auch für den Aufgabenbereich eines Bürgermeisters.