In der Kernstraße finden wir die Bezeichnung „Bach“ bei sieben Straßen. Der „Osterbachweg“ oder „Am Ettenbach“ beziehen sich eindeutig auf den Bach, an dem die Straße liegt. Aber IM Osterbach? Da ist - wie bei fünf anderen Straßen - nicht nur das Gewässer gemeint, sondern der Flurname des Tales, aus dem der Bach fließt. Die vielen „Bachstraßen“ scheinen darauf hinzuweisen, dass es in Ettenheim an Wasser nicht mangelt. Wobei das relativ ist. Der Osterbach ist eher ein Bächle, ein Graben, der in den heißen Sommern der jüngeren Vergangenheit kaum noch Wasser führte. Streng genommen müsste man auch beim Pfaffenbach, Filmersbach, Kretzenbach und Marbach heute eher von Wassergräben reden, da sie die meiste Zeit des Jahres nur aus einem dünnen Rinnsal bestehen. Und das war wohl teilweise schon in früheren Zeiten so. Allerdings darf man die Bedeutung dieser Gräben nicht unterschätzen: Sie entwässern die feuchten Wiesen und machen sie so landwirtschaftlich nutzbar. Und hat der Name Osterbach was mit Ostern zu tun? Die Antwort findet man beim Osterbachweg. Sie lautet: Nein! Weitere Straßen, deren Namen sich auf Bäche bzw. Wasser beziehen (zusätzlich zu den im Text schon genannten): Im Brünnelinsgraben, Hähnlebrunnen, Im Götzbach, Kanalgasse und Undizstraße Im Ortsteil Ettenheimmünster: Lautenbach Im Ortsteil Münchweier: Bachstraße, Schwarzgräble und Weiher Im Ortsteil Wallburg: Brunnenstraße und Dissengrabenweg
Quellen:
Literaturangabe zu allen „Bachstraßen“: Hubert Kewitz: Ettenheim vor und nach der Stadtwerdung Kapitel II. Das Urbar von 1325/30 (Die Ortenau - Veröffentlichungen des Historischen Vereins für Mittelbaden (60/1980), Seite 78-99) Dr. Robert Furtwängler: Von alten Flurnamen (Ettenheimer Heimatbote, 21./22.4.1990) Hans Bahlow: Deutschlands geographische Namenwelt, Suhrkamp TB, 1985 Wir danken Fischwirt Georg Riegger (Riegger-Schorsch) für seine Informationen.