Großes Interesse am geplanten Ruhewald im Lautenbach

Bürgermeister Metz und Orstvorsteherin Ohnemus bei der Vorstelllung des Ruhewaldes
Bildquelle: Stadt Ettenheim

Zur Vorstellung des neuen Ruhewald-Konzeptes direkt vor Ort fanden sich trotz strömenden Regens nahezu hundert Interessierte ein. Damit hatten die Organisatoren nicht gerechnet. Gemeinsamer Treffpunkt war der Lauterbach-Parkplatz am östlichen Orts-Waldrand. Hier begrüßte Ettenheims Bürgermeister Bruno Metz die Teilnehmenden. Weil es um eine zukunftsweisende und gefragte Bestattungsform für die ganze Stadt ginge, habe man sich fünf in Frage kommende Standorte für einen künftigen „Ruhewald“ angesehen und sich schließlich unter Mithilfe von Revierförster Lothar Bellert für diese Lage eines Stückes am Ettenheimmünsterer Lautenbachwald hinter der Ortsbebauung entschieden. Das Angebot soll allen Ettenheimer*innen aber auch Auswärtigen zur Verfügung stehen. Bisher haben wir für das Vorhaben durchgehend Zuspruch erfahren, so Metz.

Auch Ortsvorsteherin Rita Ohnemus freute sich sehr, dass der Wald in Ettenheimmünster für den Ruhewald ausgewählt worden ist. Immer wieder hatten Bürger*innen bei ihr angefragt.„Nun schlagen wir hier den richtigen Weg ein!“, so die Ortsvorsteherin.
Koordinatorin Jutta Uhl von der Waldservice Ortenau eG stellte das Projekt vor und beantwortete Fragen. Das Konzept orientiere sich am Referenz-Wald „Bildtann“ in Gengenbach-Fußbach, der vor rund 7 Jahren angelegt worden sei. Dort wurden bislang rund 750 Urnenbeisetzungen realisiert und insgesamt 1400 Grabplätze mit steigender Tendenz verkauft. Von 4250 Plätzen ist in Gengenbach somit ein Drittel schon „vergeben“.

An ausgewählten jüngeren und durchnummerierten Bäumen, die natürlich dabei möglichst als über Hundertjährige noch nicht ihr eigenes Lebensalter erreicht haben sollten, werden abstandsgerecht im Uhrzeigersinn bis zu zwölf zwingend vorgeschrieben biologisch abbaubare Urnen verpflichtend durch ein Bestattungsunternehmen in geringer Tiefen eingebracht. Einheitliche, kleine Alu-Namensschilder können angebracht werden, sofern keine komplett anonyme Bestattung gewünscht ist. Dauerhafter Grabschmuck ist nicht erlaubt: Die Natur soll eine dauerhafte Grabpflege übernehmen. Nicht erlaubt sind Anpflanzungen, wie Stiefmütterchen oder Christrosen, Kränze, Schalen oder installierte Erinnerungsstücke. Dies sollen nur dem noch einzurichtenden zentralen Verabschiedungsplatz vorbehalten werden. Von dem aus werden dann einzelne Wald-Fußpfade zu den diversen Beerdigungsbaumgruppen angelegt. Im Augenblick rechnet die Waldwirtschaft Ortenau im Pachtauftrag der Stadt erst mal mit bis zu 150 auszuweisenden Bäumen in Ettenheimmünster, mit maximaler Belegung „im Dutzend“. Wer dennoch unbedingt gerne ganz alleine ruhen will: Auch Einzelbäume sind buchbar.

Textquelle: Michael Masson Lahrer Zeitung
Fotos Stadt Ettenheim