Info zur aktuellen Diskussion wegen Streuobstbäumen von Bürgermeister Bruno Metz

Streuobstwiese Supperten

Zunächst freue ich mich, dass der NABU nun offensichtlich zu Gesprächen bereit ist. Bisher war dies nicht der Fall! Ich hatte im April dem örtlichen NABU ein Gespräch unter Hinzuziehung von Baumfachleuten im Gebiet angeboten. Dem Landesgeschäftsführer des NABU´s habe ich wenig später das Gleiche angeboten.

Er hat daraufhin am 12. Mai geschrieben: Er habe sich bei der zuständigen Kollegin nach dem Thema erkundigt und "Ich kann Ihnen da nun versichern, dass wir den Fall lange und ausführlich intern mit dem NABU Ettenheim und unserem Anwalt diskutiert haben. Die Entscheidung zum Widerspruch ist nicht leichtfertig gefallen. Bitte verstehen Sie diesen Widerspruch nicht als persönlichen Angriff, sondern als eine Chance, nochmals mit einer anderen Perspektive auf das Vorhaben zu schauen.“

Diese Haltung ist ärgerlich. Nun ist der NABU nach Monaten und nach Einleitung des Rechtsverfahrens mit Hilfe einer Frankfurter Anwaltskanzlei anscheinend zum Gespräch mit der Stadt bereit.

Diese Gespräche hätten nach Ansicht der Stadt längst laufen können, womit den Familien, die dringend auf Bauland warten, schneller geholfen werden könnte.

Es ist bedauerlich, weil der NABU seine Grundsatzhaltung an wenigen abgängigen Bäumen festmacht, die auch nach Auffassung des Landratsamtes Ortenaukreis nicht als Streuobstanlage im Sinne des § 33 a des Landesnaturschutzgesetzes zu sehen sind.

Der NABU ignoriert offenkundig völlig, was die Stadt seit Jahrzehnten an Streuobstförderung betreibt. Mit unserer Unterstützung werden in einem Jahr vielfach mehr Streuobstbäume neu gepflanzt und gepflegt und damit für die Zukunft erhalten, als im Baugebiet verloren gehen. Unabhängig davon wird als Naturschutzausgleich für das Baugebiet eine große Streuobstwiese mit fast 100 Bäumen neu gepflanzt und ähnlich viele folgen im Gebiet selbst. Das ist enormer Aufwand, die Stadt und künftige Bauherren schon jetzt tragen.

Und es ist bedenklich, dass ein Verband vom Land an der Stelle mehr politische Macht bekommt, als das gewählte Hauptorgan der Stadt Ettenheim, der Gemeinderat mit seinem 26 Mitgliedern, der nach intensiver Vorberatung das Baugebiet Supperten II als sehr zukunftsorientiert entwickelt und einstimmig befürwortet hat. Im Gebiet ist die Wohndichte deutlich höher als regionalplanerisch empfohlen.

Wir haben die Unterstützung zur Pflanzung von Streuobstbäumen und auch zu deren Pflege derzeit auf Eis gelegt. Was wir seit vielen Jahren mit großem Aufwand erfolgreich machen, wird offensichtlich nicht berücksichtigt, da es in der Vergangenheit geschehen ist. Diskutiert wird allerdings, genau solche Maßnahmen als Kompensation für Streuobstbäume, die für Wohngebiete fallen müssen, anzurechnen.

Da dies nicht rückwirkend, sondern nur für künftige Maßnahmen gilt, hat die Stadt die Förderung für Neupflanzung und Pflege solange ausgesetzt bis die Fragen der Kompensation und der möglichen Anrechnung für Streuobst in künftigen Wohngebieten geklärt sind.