London–Montreal – Moskau–Ettenheim - Ein interessanter Besucher-Mix beim Neubürgerempfang

Bürgermeister Metz präsentiert Infos zu Ettenheim

Ihre wortwörtlich zu verstehenden „Beweggründe“ nach Ettenheim zu kommen, hier ihr neues Zuhause zu finden, sind so unterschiedlich wie ihre Herkunftsorte. Sie wohnten bisher in London, Montreal, Moskau, St. Petersburg, sie kommen aus Karlsruhe, Stuttgart, Müllheim, andere aus Oberschopfheim, Rheinhausen, Kippenheim. Und ihre Beweggründe: Beziehungen, Arbeitsplätze, ein nettes Plätzchen im Alter, Rückkehr nach einer beruflichen „Wanderschaft“ in die Heimat, wo vielleicht das Elternhaus neuen Raum zum Leben ermöglicht.

Man erfährt von so manchem Überraschungseffekt, den die Teilnahme an diesem Neubürgerempfang, den die Stadt traditionsgemäß auch in diesem Jahr organisiert hat, mit sich bringt. Zwei junge Frauen beispielsweise: beide arbeiten sie im Europa-Park. Sie wussten bislang voneinander nichts. Und nun kommen sie, wie der Zufall so spielt, aus diesem Anlass ins Gespräch, stellen fest, dass sie im Park gar nicht weit voneinander ihren Job ausüben. Die eine wohnt in Altdorf, die andere in Ettenheim. Sie werden sich im Rohanstädtchen – und nun auch im Park - garantiert nicht zum letzten Mal getroffen haben. Und der Berichterstatter erlebt derlei Überraschung ebenso: „Was, Sie wohnen in der Rheinstraße? Das ist ja exakt neben meinem Elternhaus!“

Und ihre Eindrücke nach vier Monaten, nach einem Jahr, nach zwei Jahren decken sich gleichsam unisono. „Ettenheim ist ein richtig schönes Städtchen“, findet der junge Mann, der seit 1. Juli in Ettenheim wohnt. Ein anderer hat in der Altdorfer „Kulturschmiede“ längst seinen hobbymäßigen Wohlfühlort gefunden. Ein Neubürger – er genießt bereits seinen Ruhestand – hat es noch keinen Tag bereut, sein neues Zuhause nach Ettenheim verlegt zu haben. „Hier ist es superschick, zudem alles einkaufsmäßig zu Fuß zu erreichen.“ Und ein Ehepaar, das nach langen Jahren in Müllheim in der Bienlestraße vor einem Jahr eine Wohnung bezogen hat, verhehlt nicht: „Wir fühlen uns hier richtig wohl. Wir haben eine schöne Wohnung und auch schon viele Anknüpfungspunkte für neue Bekanntschaften und Freizeitbeschäftigungen gefunden“.
Immer wieder taucht als neuer Arbeitgeber der Europa-Park auf. Ja, von Ettenheim nach Rust ist es nun ja auch nicht weit. Ein Entertainer, der mit seinem Kompagnon aus Russland kommt (er kommt aus Moskau, sein Kollege, der sicherlich mit dem Jüngsten der Teilnehmer am Neubürgerempfang teilnimmt) aus St. Petersburg. Beide unterhalten mit ihrer Show die Besucher in Rulantica. Unser Gesprächspartner nutzt für seine elf- und 15-jährigen Kinder das breite Schulangebot der Rohanstadt – im konkreten Fall das Städtische Gymnasium.

Den eingefleischten Ettenheimer wundert es nicht, dass für verschiedene Neu-Zugezogene Ettenheim nun wahr gewordener Traum für einen schönen Wohlfühlort ist, egal, ob er bisher in verschiedenen Großstädten der Welt oder Deutschlands gelebt hat oder ob in einem Dorf der näheren Umgebung. Mit dem Hegau-Slogan, der sich die vermeintlich schönsten Städt‘ der Welt (Engen, Tengen, Blumenfeld) zusammenreimt, hat man ohnehin so seine Schwierigkeiten, zählt doch Ettenheim in seinen Augen längst zu ebendiesen. Und immer wieder hört man von denen, die an einer der Stadtführungen teilgenommen haben, die dem offiziellen Neubürgerempfang im Bürgersaal vorausgingen, dass man die Reize der Altstadt an diesem Abend so richtig kennengelernt hat. „Wir wollten schon lange einmal an einer der wöchentlich angebotenen Stadtführungen teilnehmen, heute Abend konnten wir diese Gelegenheit nun beim Schopfe packen“, so ein Ehepaar, das seit einiger Zeit in der Rohanstadt wohnt.
Was das Städtchen leistet, was es alles anzubieten hat, das zeigte Bürgermeister Bruno Metz den rund 80 aufmerksam lauschenden Neubürgern in seiner halbstündigen Powerpoint-Präsentation im Bürgersaal auf : Weinbau, Wald, Partnerstädte, geschichtliche Beziehungen nach Frankreich. Die kommunale Struktur der 13.900-Seelen-Stadt mit ihren in den 70er-Jahren eingemeindeten Ortsteilen, der stetige Aufwärtstrend der Einwohnerzahlen und Arbeitsplätze, die finanziell herausfordernde Vielzahl der Schulstadt Ettenheim, der zwölf Einrichtungen für die Kinder im (Klein)Kindesalter. Abwasser, Rettungswache, Stadtwald, Windpark, Radwegebau, Freizeiteinrichtungen, Pflegeheime, Mediathek, Umwandlung der früheren Krankenhauses in ein MVZ und Rehaklinik, umweltfreundliche Energieversorgung ganzer Quartiere – wer den Bürgermeister kennt, weiß, dass er gerne noch ganz viel anderes an kommunalen Leistungen aufgezeigt hätte.
Der an den offiziellen Teil anschließende Smalltalk bei einem Gläschen Sekt und Gebäck unter und mit den Neubürgern war aber auch ganz wichtig – und wurde rege genutzt. Die anwesenden Neubürger dürften sich wirklich „Willkommen“ gefühlt haben an diesem Abend.

Bildquelle: Sandra Decoux
Textquelle: Klaus Schade