Ruhewald und Windpark - wichtige Themen im Gemeinderat
Der Ettenheimer Gemeinderat hat in seiner letzten Sitzung in diesem Jahr zwei wichtige Vorhaben auf den Weg gebracht:
Ruhewald bei Ettenheimmünster
Auch wenn es in Ettenheim und den Ortschaften schon sehr vielfältige Bestattungsmöglichkeiten auf den Friedhöfen gibt, wird seit Jahren das Angebot eines Ruhewaldes diskutiert und nach der richtigen Waldfläche gesucht. In einem Ruhewald werden Urnengrabplätze unter ausgewählten Bäumen angeboten.
Im Sommer dieses Jahres wurde nun ein neuer Anlauf genommen und gemeinsam mit Revierförster Lothar Bellert und der Waldservice Ortenau (WS) fünf Standorte lokalisiert. Die Waldservice Ortenau, bei der Ettenheim Mitglied ist, ist zwar in erster Linie für die Holzvermarktung und Waldbewirtschaftung des Ettenheimer Stadtwaldes zuständig, hat aber auch Erfahrung in der Errichtung und dem Betrieb eines Ruhewaldes. Der Vorstand der WS, Kurt Weber hat in der Gemeinderatssitzung die Rahmenbedingungen und Möglichkeiten des Ruhewaldes vorstellt.
Der Ettenheimer Gemeinderat hat am gestrigen Dienstagabend nun einstimmig für eine Waldfläche am Lautenbach in Ettenheimmünster gestimmt, nachdem zuvor mehrere Standorte intensiv diskutiert wurden.
Im künftigen Ruhewald könnten schon zu Lebzeiten Urnengräber ausgesucht und erworben werden. Eine Grabpflege ist nicht notwendig, diese übernimmt die Natur.
Nach dem Beschluss des Gemeinderates ist nun der Weg frei für weitere Planungen und die Einholung von Genehmigungen übergeordneter Behörden.
Bürgermeister Bruno Metz geht davon aus, dass ab 2025 mit der Belegung begonnen werden kann.
Windpark „Schnürbuck“
Der Gemeinderat erteilte einstimmig das Einvernehmen zum Bau von 3 Windrädern für den Windpark „Schnürbuck“, wovon 2 Anlagen auf Ettenheimer Gemarkung stehen. Das Verfahren war erforderlich geworden, da der Hersteller nach Jahren der Konzeption und Genehmigungsverfahren die bereits genehmigten Anlagen nicht mehr liefern kann. Der Gemeinderat stimmte nun dem neuen Anlagenmodell zu.
Mit dem Votum ist nun ein wichtiger Schritt Ettenheim Richtung weiterer erneuerbarer Energie gemacht, denn ein Windrad erzeugt so viel Energie wie die 900 Photovoltaikanlagen, die es in Ettenheim gibt. Außerdem produzieren die 3 Windräder 27 bis 30 Mio. KWh im Jahr, was der Hälfte des Strombedarfs Ettenheims entspricht.
Da die Bürgerenergiegenossenschaft am Windpark „Schnürbuck“ beteiligt ist, eröffnet sich auch ganz unmittelbar die Möglichkeit zur Bürgerbeteiligung. Über 340 Bürgerinnen und Bürger, überwiegend aus Ettenheim, sind schon heute an der Genossenschaft beteiligt und gestalten somit als Mitglied die Energiewende vor Ort aktiv, um das Klima zu schützen.
Bürgermeister Bruno Metz, der seit Jahren intensiv für erneuerbare Energien kämpft und sich auch sehr für den Windpark „Schnürbuck“ eingesetzt hat, freut sich, dass wohl ab 2025 weitere Windräder die Energiebilanz für Ettenheim deutlich verbessert. Gleichzeitig bedauert er, dass die Verfahren in Baden-Württemberg deutlich zu lange dauern.