So läuft die Integration Geflüchteter aus der Ukraine in Ettenheim

Ukrainische Famile
Bildquelle: Sandra Decoux

Das Foto zeigt die dreiköpfige ukrainische Familie Bezkosta, mit ihrer körperbehinderten Tochter Daria. Die Familie hat in der Heimschule St. Landolin ein neues und sicheres Zuhause gefunden. Das Foto wurde im April 2022 aufgenommen, als ein gespendeter Treppenlift übergeben wurde. Daria Bezkosta ist Künstlerin und malt mit ihren Füßen Ölgemälde. Ihre Werke stellte sie im Rahmen der Martiniausstellung vergangenes Jahr im Rathaus aus.

Zwei Jahre nach Kriegsbeginn

Der Angriff Russlands auf die Ukraine jährte sich am 24. Februar 2024 zum zweiten Mal. Derzeit halten sich dem Ausländerzentralregister (AZR) zufolge in Deutschland 1.139.689 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine auf, 1.100.590 davon sind ukrainische Staatsbürger*innen.
Auch in Ettenheim fanden Ukrainerinnen und Ukrainer eine sichere Zuflucht.

„Bekannt sind uns derzeit 131 Geflüchtete“, berichtet Bürgermeister Bruno Metz. Das sind weniger als in den Anfangsmonaten nach Kriegsbeginn, wo wir bis zu etwa 170 Menschen hier hatten. Viele sind in die Heimat zurückgekehrt. In unserer Stadt gibt es viele, die die geflüchteten Menschen hier in Ettenheim unterstützen und ihnen ein neues Zuhause gaben. Die meisten der Ukrainer leben in Unterkünften, die ihnen von privaten Vermietern zur Verfügung gestellt werden. Rund 20 sind derzeit mit städtischer, kirchlicher Unterstützung entweder in städtischen oder kirchlichen oder von uns angemieteten Räumen untergekommen.

Die Volkshochschule hat unter Leitung von Frau Goetsch in Ettenheim seit April 2022 vier Erstorientierungskurse (EOK) für Geflüchtete geboten. Das sind jeweils 300 Unterrichtseinheiten. Die Kurse finden mehrfach in der Woche statt, was ein schnelles und intensives Erlernen der Sprache ermöglicht. Zusätzlich wurde im Sommer 2022 ein von der Stadt finanzierter Deutschkurs aufgrund der großen Nachfrage organisiert. Mehrere Dozenten sind tätig und pro Kurs gab es rund 20 Teilnehmer.

Dazu gab es Exkursionen in die neue Umgebung, z.B. Besuch der Mediathek. Wir hatten eine Ausstellung mit Kunst einer Ukrainerin im vergangenen Herbst, die viele Menschen zusammenbrachte.

Die Kosten der EOK-Kurse wurden von der Bundesanstalt für Arbeit getragen. Die meisten der Teilnehmer der EOK-Kurse belegen mittlerweile weiterführende Sprachkurse. Darüber hinaus gab es über die Stadt Ettenheim ein wöchentliches Begegnungscafé für Frauen, ein Familiennachmittag im Prinzengarten der Initiative Neustart e.V. und auch am BIZ wurden zusätzliche Vorbereitungsklassen eingerichtet, wo es um Vorqualifizierungen für den Schulbesuch, für die Arbeit, aber auch um Erlangung von Deutschkenntnissen geht.

„Ich schätze die Integration unterschiedlich ein“, erklärt der Rathauschef. „Es gibt Menschen, die wollen sich schnell integrieren, weil sie nicht wissen, wie lange der Krieg dauert und manche auch gerne hierbleiben möchten. Andere haben nach wie vor das Ziel, so schnell als möglich in die Heimat zurück zu kommen. Hier ist dann die Integration oft etwas geringer“, so Bruno Metz.

Doch nicht nur die Menschen, die hier in Deutschland sind wurden und werden von der Stadt Ettenheim unterstützt – auch vor Ort in der Ukraine gibt es aktive Hilfe. Um die Menschen vor Ort zu unterstützen ist die Stadt Ettenheim eine Partnerschaft mit der ukrainischen Territorialgemeinde Vilkhovetska eingegangen. Neben der Lieferung eines Feuerwehrfahrzeuges wurde auch ein Spendenkonto eröffnet, um praktische Hilfe in der ukrainischen Partnerstadt zu leisten.

Wer den Menschen vor Ort helfen möchte, kann seine Spende auf folgende Bankkonten der Stadt Ettenheim überweisen:

Sparkasse Offenburg/Ortenau
DE54 6645 0050 0070 0000 14
BIC: SOLADES1OFG
 
Volksbank Lahr eG
DE58 6829 0000 0060 0998 04
BIC: GENODE61LAH

Als Verwendungszweck bitte das Stichwort „Ukraine-Hilfe“ und die persönliche Adresse angeben, zum Beispiel: Ukraine-Hilfe, Musterstr. 11, Ettenheim
Die Spenden können auch persönlich (in bar) beim Bürgerbüro oder bei der Stadtkasse übergeben werden. Nach der formell notwendigen Annahme der Spenden im Gemeinderat erhalten die Spender*innen eine Spendenbescheinigung.