Praxiseröffnung bereichert den Gesundheitsstandort Ettenheim

Eröffnung einer kinder- und jugendpsychotherapeutischen Praxis im Spitalgebäude

Bürgermeister Bruno Metz und Dipl. Heilpädagoge Sebastian Krauß
Bildquelle: Stadt Ettenheim

Mit einer kinder- und jugendpsychotherapeutischen Praxiseröffnung im Spitalgebäude wird die Gesundheitsversorgung in Ettenheim weiter gestärkt. Im Rahmen eines Pressetermins stellte Ettenheims Bürgermeister Bruno Metz gemeinsam mit Diplom-Heilpädagoge Sebastian Krauß und Katharina Augsten, Leiterin des Liegenschaftsamtes die neue Praxis vor.

Der Bedarf an psychiatrischer und psychologischer Hilfe für Kinder und Jugendliche war schon vor der Corona-Pandemie sehr groß. Während und danach haben emotionale Störungen wie Depressionen, Ängste, Suchtverhalten oder Anpassungsstörungen insbesondere bei Kindern und Jugendlichen stark zugenommen. Doch wer therapeutische Hilfe sucht, muss oft lange auf einen Termin warten. Hilfe für Betroffene soll künftig die neue kinder- und jugendpsychotherapeutische Praxis von Sebastian Krauß bieten, die ab Januar im historischen Spitalgebäude in der Ettenheimer Innenstadt angesiedelt ist.

„Ettenheim ist ein wichtiger Gesundheitsstandort in der Region. Die medizinische Versorgung der Bevölkerung wird durch unsere niedergelassenen Ärzte und Fachärzte sowie durch das neue Zentrum für Gesundheit gewährleistet. Ich freue mich außerordentlich, dass wir mit Herrn Krauß einen engagierten und jungen Therapeuten nach Ettenheim bekommen, der die Gesundheitsversorgung in unserer Stadt optimal ergänzt und stärkt,“ erklärt Bürgermeister Metz. 

Die Stadt Ettenheim hatte Unterstützung bei der Suche nach Praxisräumen angeboten, so dass letztendlich die Wahl des zuvor in Berlin tätigen Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten auf das Spitalgebäude fiel. Bis Anfang 2023 war hier der Sitz der Katholischen Sozialstation St. Vinzenz Lahr-Ettenheim e.V. Nach einer umfangreichen Innenrenovierung erstrahlt das Gebäude nun in neuem Glanz.

Das Spitalgebäude im Herzen Ettenheims wird mit der neuen Praxis wieder zu einem Ort, wo Menschen geholfen und die medizinische Versorgung Ettenheims und der Umlandgemeinden bereichert wird. Der Gebäudekomplex liegt etwas eingerückt von der Friedrichstraße in der Altstadt. Er besteht aus der Spitalkirche St. Barbara und dem Spitalgebäude, in dem nun die Praxisräume untergebracht sind. Im Spital war bis 1951 das erste Krankenhaus Ettenheims untergebracht, bevor es umgezogen ist. Die Stiftung des Spitals Ettenheim datiert aus dem Jahr 1452, als es von einigen reichen Privatleuten, u.a. von Walter von Keppenbach unter Mithilfe der Stadt Ettenheim gestiftet wurde. Im Dreißigjährigen Krieg blieb das Haus als eines der wenigen in Ettenheim unbeschädigt. Im Mittelalter waren Spitäler Stätten der Nächstenliebe und des Gottesdienstes zugleich. Spitalsaal und Kapelle blieben lange räumlich verbunden, damit auch bettlägerige Kranke und Sterbende am Gottesdienst teilnehmen konnten. Das mittelalterliche Spital war jedoch nicht in erster Linie Krankenhaus. Es stand für alle Arten von Leid und Hilfsbedürftigkeit offen, für Armut, Alter und Krankheit, es nahm auch Findelkinder, Waisen und durchziehende Pilger auf. Nach dem Abbruch des Spitals im Jahr 1781 wurde am selben Ort ein neues Spital errichtet.

Neben der kinder- und jugendpsychotherapeutischen Praxis im ersten Obergeschoss wird auch das städtische Jugendbüro vorübergehend im Spitalgebäude untergebracht sein.

Kinder- und jugendpsychotherapeutische Praxis:
Sebastian Krauß hat als Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut den Kassensitz der Ettenheimer Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin Verena Altfuldisch übernommen. Seit 2018 hatte er in Berlin seine Praxis, in der er Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bis zum 21. Lebensjahr behandelte. Die Verhaltenstherapie zählt zu den anerkannten Therapieverfahren. Sie stellt aktuelle psychische Probleme und deren zeitnahe Behandlungsmöglichkeiten in den Vordergrund, so Sebastian Krauß. Der Therapeut lobte die unkomplizierte Zusammenarbeit mit der Stadt Ettenheim und bedankte sich für die Unterstützung.